Tier des Jahres 2025
Mit der Hain-Schnirkelschnecke (Cepaea nemoralis) kürt Pro Natura eine gemächliche «Bodenmacherin» zum Tier des Jahres 2025
Die Hain-Schnirkelschnecke (wissenschaftlicher Name: Cepaea nemoralis) ist eine Landlungenschnecke, die in Europa weit verbreitet ist. Sie gehört zur Familie der Laubschnecken (Helicidae) und ist bekannt für ihre auffällige Gehäusefärbung und -musterung.
Merkmale der Hain-Schnirkelschnecke
1. Gehäuse:
Das Gehäuse ist kugelförmig und misst etwa 18–25 mm im Durchmesser.
Farblich variabel: Es gibt gelbe, braune oder rosa Gehäuse mit oder ohne dunkle Streifen (Bänder).
Die Musterung ist genetisch bedingt und dient der Tarnung vor Fressfeinden.
2. Körper:
Der Weichkörper ist grau bis braun und schleimig.
Sie besitzt zwei Paar Tentakeln; die oberen tragen die Augen.
Lebensraum
Die Hain-Schnirkelschnecke bevorzugt offene Lebensräume wie Wiesen, Gärten, Hecken und Waldränder.
Sie kommt in Höhenlagen bis etwa 1.200 Meter vor.
Ernährung
Sie ernährt sich vorwiegend von pflanzlichem Material, z. B. Algen, Flechten, abgestorbenen Pflanzen und manchmal lebenden Pflanzen.
Durch ihre Fressgewohnheiten kann sie sowohl Nützling als auch Schädling sein.
Verhalten
Die Schnecke ist vor allem bei feuchtem Wetter aktiv.
Sie zieht sich bei Trockenheit und Kälte in ihr Gehäuse zurück und verschließt es mit einem Schleimdeckel (Epiphragma), um Wasserverlust zu vermeiden.
Fortpflanzung
Die Hain-Schnirkelschnecke ist zwittrig, das heißt, jedes Tier besitzt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane.
Zur Fortpflanzung tauschen zwei Schnecken Spermien aus.
Nach der Paarung legen sie 30–50 Eier in die Erde, aus denen nach etwa zwei Wochen kleine Schnecken schlüpfen.
Besonderheiten
Sie ist ein häufig untersuchter Organismus in der Evolutionsbiologie, weil ihre Gehäusemusterung ein Beispiel für polymorphe Anpassung darstellt.
Die Färbung und Musterung variiert je nach Lebensraum und stellt eine Anpassung an Raubtiere (z. B. Vögel) und Umgebung dar.
Bestimmung
Hain Schnirkelschnecke oder Garten Schnirkelschnecke
Die Garten-Schnirkelschnecke Cepaea hortensis kommt in den Alpen in Höhenlagen von über 2000 m vor und bevorzugt ein wenig feuchtere und frischere Lebensräume als die Hain-Schnirkelschnecke Cepaea nemoralis, welche häufiger in offeneren und besonnteren Standorten anzutreffen ist. / Quelle: Infofauna.ch